Der Autovermieter Sixt hat im vergangenen Jahr erneut einen Rekordumsatz eingefahren, aber wegen hoher Abschreibungen auf Elektroautos deutlich weniger Gewinn gemacht. Wegen vorgezogener Verkäufe von E-Autos aus der Flotte sowie gestiegener Zinsen kündigte das Unternehmen am Freitag für das laufende Quartal sogar rote Zahlen an. Im Gesamtjahr erwartet der Vorstand aber den dritten Umsatzrekord in Folge und einen Gewinn von 400 bis 520 Millionen Euro vor Steuern.
Der im M-Dax notierte Konzern hatte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf 3,62 Milliarden Euro gesteigert. In den USA übersprang Sixt erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro Umsatz, im Heimatmarkt Deutschland baute der Autovermieter seine Marktführerschaft mit 24 Prozent Zuwachs aus. Der Gewinn vor Steuern blieb mit 464 Millionen Euro jedoch 16 Prozent hinter dem Rekordgewinn des Vorjahrs zurück, teilte Sixt in Pullach bei München mit. Einziger Grund seien die E-Autos. Das Ergebnis nach Steuern wurde nicht genannt.
Die sinkenden Restwerte für E-Autos hätten zu erhöhten Abschreibungen und Verlusten bei Fahrzeugverkäufen geführt und das Ergebnis um rund 40 Millionen Euro gedrückt. Sixt habe viel Geld in Elektro-Marketingkampagnen und Ladesäulen investiert. Das Kundeninteresse war aber relativ gering.
Die Aktionäre sollen nun weniger Dividende erhalten. Der Vorstand schlug eine Kürzung um gut ein Drittel auf 3,92 Euro je Vorzugsaktie vor.
Sixt hatte die Flotte im vergangenen Jahr von 138.000 auf 169.000 Fahrzeuge aufgestockt und viele neue Stellen geschaffen. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wuchs um über 13 Prozent auf rund 9000 Beschäftigte.
Für das laufende Geschäftsjahr strebt Sixt einen «erneut deutlich steigenden Konzernumsatz» an. Wesentliche Treiber seien die hohe Nachfrage und die weiter fortgesetzte internationale Expansion. Für das Konzernergebnis vor Steuern nannte der Vorstand einen recht weit gefassten Rahmen zwischen 400 und 520 Millionen Euro als Ziel.
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