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Tennet und Bayernwerk: Stromnetz im Chemiedreieck ausbauen

Strommasten des vierten Abschnitts der Westküstenleitung sind in Klixbüll neben dem TenneT-Umspannwerk Klixbüll/Süd zu sehen. / Foto: Christian Charisius/dpa
Strommasten des vierten Abschnitts der Westküstenleitung sind in Klixbüll neben dem TenneT-Umspannwerk Klixbüll/Süd zu sehen. / Foto: Christian Charisius/dpa

Tennet und Bayernwerk wollen das bayerische Chemiedreieck besser an das Stromnetz anschließen, um den steigenden Strombedarf zu decken und die Energiewende voranzutreiben.

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und das Bayernwerk als Verteilnetzbetreiber wollen das bayerische Chemiedreieck besser an das Stromnetz anschließen. Der steigende Strombedarf dort erfordere einen Ausbau der Strominfrastruktur, teilten Tennet und Bayernwerk am Mittwoch mit. Auf dem Weg hin zur Klimaneutralität werden die Firmen künftig deutlich mehr elektrische Energie benötigen. 

Tennet plant eine neue 380-Kilovolt-Höchstspannungs-Freileitung zwischen Burghausen und Simbach am Inn, je ein neues Umspannwerk in Burghausen und Simbach sowie eine neue Schaltanlage bei der Gemeinde Zeilarn. Die Bayern Bayernwerk Netz wiederum will das 110-Kilovolt-Hochspannungsnetz in der Region erneuern und erweitern und zwei Umspannwerke neu bauen. 

Das Bayernwerk beginnt dieses Jahr mit Bauarbeiten. Tennet nimmt die Suche nach Standorten für die Umspannwerke und die Planung eines Trassenkorridors auf. Die Bürger sollten frühzeitig informiert werden, hieß es.

Die Netzausbaupläne basieren den Angaben zufolge auf Strombedarfsprognosen der Wacker Chemie AG, der OMV Deutschland GmbH und des Chemieparks Gendorf. Um die Energiewende voranzutreiben und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren, setzten die Unternehmen im Chemiedreieck auf die Transformation ihrer Industrieprozesse. Im Fokus steht dabei die Elektrifizierung. 

Die Unternehmen gehen davon aus, dass ihr Bedarf bis 2050 beim 2,5-fachen des heutigen Strombezugs liegen wird, nämlich bei rund zwei Gigawatt. Für die regional und international bedeutenden Chemieunternehmen sei der Ausbau von entscheidender Bedeutung, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und den Wirtschaftsstandort langfristig zu sichern.

Laut der Initiative ChemDelta Bavaria - ein Zusammenschluss von im Chemiedreieck ansässigen Firmen - werden dort schon jetzt mehr als fünf Terawattstunden Strom pro Jahr verbraucht. Das sei rund ein Prozent des gesamtdeutschen Strombedarfs. 

Der Ausbau des Wechselstromnetzes wie der großen Gleichstrom-Trassen Südostlink oder Südlink dient insgesamt der Versorgung Bayerns mit Strom aus dem Norden. Dieser sei unverzichtbar, Bayern bleibe ein Importland von Energie, hieß es bei Tennet. Dennoch helfe auch jede vor Ort produzierte Kilowattstunde.  

In dem neuen Verteilnetz soll laut Bayernwerk auch mehr lokal erzeugter Ökostrom aufgenommen und verteilt können, etwa aus dem geplanten Windpark im Altöttinger Forst. Er sollte mit rund 40 Windrädern rechnerisch ein Zehntel des Strombedarfs im Chemiedreieck erzeugen. Es gibt jedoch in der Region Widerstände. 

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