Nach dem tödlichen Unfall eines Fußgängers mit einem Münchner Linienbus sind am Dienstag viele Fragen zum Unfallhergang offen geblieben. Wie der Mann in den Bereich zwischen Bus und Anhänger geraten sei, sei ebenso unklar wie die Frage, ob der Busfahrer unmittelbar etwas von dem Unfall mitbekommen habe, teilte die Polizei am Dienstag mit. Der Bus war am Montagabend laut Polizei zunächst weitergefahren, nachdem der Mann an einer Haltestelle vom Anhänger des Buszugs überrollt worden war. Erst später habe ein Zeuge des Unfalls den Busfahrer gestoppt.
Buszüge dieser Art bestünden aus einem Linienbus und einem knapp zehn Meter langen Anhänger, teilte ein Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) am Dienstag mit. Dadurch sei das Gespann etwa 23 Meter lang. Seit dem Betriebsstart vor gut elf Jahren sei die Fahrzeugkombination «betrieblich unauffällig» gewesen. Für den Linienbetrieb der MVG stünden mehr als 100 solcher Buszüge zur Verfügung.
Die Lücke der Kupplung sei dabei eigentlich durch «flexible Abschrankungen vor dem versehentlichen Betreten gesichert», hieß es weiter. Außerdem werde der Bereich videoüberwacht und die Aufnahmen würden am Fahrerplatz angezeigt, wenn der Bus stehe. Warum der Bus dennoch weiterfuhr, war Teil der Ermittlungen der Polizei. Zur Klärung der genauen Unfallursache sei außerdem ein Gutachter beauftragt worden.
Auch die Identität des Toten war am Dienstag nicht abschließend geklärt, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die Ermittler gingen aber zunächst davon aus, dass es sich bei dem Toten um einen 60 Jahre alten Münchner handelt.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten