Der befürchtete Umsatzeinbruch im bayerischen Gastgewerbe nach dem Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung auf Speisen ist ausgeblieben. Im ersten Quartal stieg der Umsatz preisbereinigt um 0,7 Prozent, wie das Landesamt für Statistik am Freitag mitteilte. Dafür ist allerdings vor allem der Bereich Beherbergung verantwortlich, der ein reales Plus von 3,4 Prozent aufweist. In der Gastronomie gibt es dagegen ein reales Minus von 1,1 Prozent, das im speisegeprägten Bereich mit 1,9 Prozent sogar noch etwas höher ausfällt.
Die Zahlen beruhen laut Landesamt auf den Umsätzen ohne Mehrwertsteuer - deren Anstieg macht sich also nicht direkt in den Werten bemerkbar. Möglich sind aber indirekte Effekte, beispielsweise, dass angesichts höherer Preise für den Gast weniger gegessen wurde.
Beim Branchenverband Dehoga Bayern sieht man die aktuelle Entwicklung kritisch. Eigentlich hätte das Gastgewerbe deutlich steigende Umsätze gebraucht, sagt Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. Denn die Branche leide unter massiven Kostensteigerungen. «Die Zahlen belegen eigentlich, wie dramatisch die Lage ist», sagt er. Zudem beobachte man als Folge dessen, dass man die höhere Mehrwertsteuer an die Kunden habe durchreichen müssen, inzwischen Konsumzurückhaltung - insbesondere im Bereich der mittleren und günstigeren Gastronomie sowie auf dem Land.
Der Beschäftigung tat dies allerdings keinen Abbruch: Sie legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,8 Prozent zu - auch hier mit einer besseren Entwicklung in der Beherbergung. Absolute Zahlen nannte das Landesamt nicht.
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