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Wohnungsbau in Bayern weiter im Rückgang - Steigende Baupreise und höhere Kreditzinsen belasten

Ein neues Mietshaus in München-Freiham. Besonders stark ist der Rückgang der Baugenehmigungen in den größeren Städten. / Foto: Carsten Hoefer/dpa
Ein neues Mietshaus in München-Freiham. Besonders stark ist der Rückgang der Baugenehmigungen in den größeren Städten. / Foto: Carsten Hoefer/dpa

Steigende Baupreise und höhere Kreditzinsen führen zu einem Rückgang der Wohnungsbaugenehmigungen in Bayern um 16 Prozent im ersten Halbjahr.

Steigende Baupreise und höhere Kreditzinsen lassen den Wohnungsbau in Bayern weiter stark schrumpfen. Wie das Landesamt für Statistik mitteilte, sank die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen im ersten Halbjahr um 16 Prozent auf 25.220. Besonders stark ist der Rückgang in den größeren Städten: Hier sanken die Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent, in den Landkreisen um 11 Prozent. Einen leichten Anstieg gab es dagegen beim Zubau von Wohnungen in bereits bestehenden Wohnhäusern: Dafür erteilten die Ämter 2,5 Prozent mehr Genehmigungen. 

Wohnungswirtschaft fordert weniger Bürokratie 

Der Druck auf die ohnehin angespannten Mietwohnungsmärkte steige spürbar, teilte der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen mit. «Für viele Unternehmen ist der Wohnungsbau zu vertretbaren Mieten nicht mehr möglich. Die Wohnungsgenossenschaften haben bereits die Notbremse gezogen», sagte Verbandsdirektor Hans Maier. «Die 356 im Verband organisierten Genossenschaften werden 2024 noch rund 500 Wohnungen fertigstellen.» Die Wohnungswirtschaft brauche stabile Fördermittel und «bessere Rahmenbedingungen beim Wohnungsbau – etwa durch weniger Bürokratie oder einfachere Baustandards».

Das Münchner Ifo-Institut erwartet, dass die bundesweite Talfahrt in der Branche weitergeht. Die Baukosten seien «aus dem Ruder gelaufen», der Tarifabschluss für das Bauhauptgewerbe werde weitere Kostenzuwächse zur Folge haben.

Staatsregierung verlängert Antragsfrist für zinsvergünstigte Darlehen 

Zumindest für einige Häuslebauer im Freistaat könnte der Traum vom Eigenheim aber trotz der widrigen Bedingungen dennoch wahr werden: Wie Bauminister Christian Bernreiter (CSU) mitteilte, wird die Antragsfrist für das sogenannte Bayern-Darlehen bis Ende August verlängert: «Im Gegensatz zur Ampel-Regierung in Berlin beenden wir unsere Förderung mit dem Bayern-Darlehen nicht von einem Tag auf den anderen, sondern nehmen wegen des großen Erfolges noch einmal zusätzlich 30 Millionen Euro in die Hand und verlängern das Programm bis Ende des Monats.»

Das Bayern-Darlehen können alle Haushalte erhalten, die in Bayern ein Familienheim zur Selbstnutzung durch Neubau, Änderung oder Erweiterung schaffen oder erwerben und dabei die Einkommensgrenzen der sozialen Wohnraumförderung einhalten. So beträgt etwa die Einkommensgrenze für einen Vier-Personen-Haushalt mit zwei Kindern circa 101.400 Euro brutto im Jahr. Die Darlehenshöhe ist auf ein Drittel der förderfähigen Gesamtkosten begrenzt. Ein Vorteil des vergünstigten Darlehens ist der Zinssatz. Dieser wird um bis zu drei Prozentpunkte gegenüber dem Marktzins vergünstigt, beträgt aber mindestens ein Prozent.

Mehr als 3.000 Familien haben sich laut Bauministerium seit dem vergangenen Jahr mit dem Darlehen ihren Traum vom Eigenheim erfüllt. «Unser Ziel war es von Anfang an auch, der Baukonjunktur in einer Schwächephase auf die Beine zu helfen», sagte Bauminister Bernreiter. Für das zinsvergünstigte Bayern-Darlehen seien in diesem Jahr zunächst rund 90 Millionen Euro im Haushalt eingestellt worden. Der Freistaat habe am Ende auf diesem Wege mehr als 500 Millionen Euro an Darlehen in den Markt gebracht.

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