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Tarifauseinandersetzung in Druckindustrie führt zu Einschränkungen in Betrieben

Bedrucktes Zeitungspapier läuft durch eine Druckmaschine. / Foto: Rene Ruprecht/dpa
Bedrucktes Zeitungspapier läuft durch eine Druckmaschine. / Foto: Rene Ruprecht/dpa

Manchem Zeitungsleser fiel es in den vergangenen Wochen auf: Tageszeitungen erscheinen vereinzelt nicht im gewohnten Erscheinungsbild. Was dahintersteckt.

Ob Zeitungen, Bücher oder Etiketten: Wegen der Tarifauseinandersetzung in der Druckindustrie kommt es zu Einschränkungen in Betrieben. Auch Zeitungsleserinnen und -lesern bekamen die Folgen von Warnstreiks in vereinzelten Fällen zu spüren. Am Donnerstag treffen sich Gewerkschaft und Arbeitgeber erneut zu Verhandlungen in einem Nürnberger Hotel, wie beide Seiten vorab bestätigten. Es ist die inzwischen sechste Verhandlungsrunde.

Verdi fordert für die 106.000 Beschäftigten in der Druckindustrie eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 12 Prozent und verweist auf Preissteigerungen in den vergangenen Jahren und Realeinkommensverluste.

Die Hauptgeschäftsführerin vom Bundesverband Druck und Medien (BVDM), Kirsten Hommelhoff, sagte auf Nachfrage, eine solche Erhöhung sei für die Betriebe nicht zu stemmen. Sie verwies auf den Rückgang der Produktionsleistung von etwa einem Drittel seit 2018, die sinkende Arbeitsproduktivität, eine durchwachsene Auftragslage sowie den Kostendruck der vergangenen Jahre durch höhere Energiepreise und anhaltend hohe Papierpreise. Zudem stünden Betriebe im In- und Ausland in einem starken Wettbewerb, was die Weitergabe der steigenden Lohnkosten über die Verkaufspreise erschwere. Ein erstes Angebot der Arbeitgeber lag demnach bei gestaffelten 2 Prozent Plus und danach 1 Prozent Plus bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Danach habe es Annäherungen gegeben.

Die Gewerkschaft hatte Druckbetriebe mit Tarifvertrag und auch eine Reihe von Firmen ohne Tarifbindung zu Verhandlungen aufgefordert. Diese begannen im März. Mittlerweile gibt es die vierte Warnstreikwelle. Der Schwerpunkt des Ausstands befindet sich nach Gewerkschaftsangaben im Süden Deutschlands.

Der Tarifstreit machte sich bereits bemerkbar. Zum Beispiel beim Verlag Nürnberger Presse mit «Nürnberger Nachrichten» und «Nürnberger Zeitung». Nach Verlagsangaben erschienen Tageszeitungen zwar, sie waren aber dünner mit reduziertem Seitenumfang. Die kostenlose Wochenzeitung konnte mehrmals nicht erscheinen. Zudem bekamen Leserinnen und Leser der «Nürnberger Zeitung» im ländlichen Raum den überregionalen Teil der «Nürnberger Nachrichten», weil der eigene Mantelteil nicht gedruckt werden konnte. Auch Zeitungsbeilagen konnten nicht erscheinen. Vom Verband BVDM hieß es, bei Zeitungen sei es vereinzelt zu Kürzungen in den Lokalteilen gekommen. Es sei aber kein flächendeckendes Phänomen.

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