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Söderisst statt Söderdenkt: Spott über Spitzenpolitiker

Der Kabarettist Django Asül spricht beim Maibock-Anstich im Hofbräuhaus und hält seine traditionelle Rede. / Foto: Peter Kneffel/dpa
Der Kabarettist Django Asül spricht beim Maibock-Anstich im Hofbräuhaus und hält seine traditionelle Rede. / Foto: Peter Kneffel/dpa

Beim traditionellen Maibockanstich im Münchner Hofbräuhaus hat der Kabarettist Django Asül gegen Ministerpräsident Markus Söder, Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger, Grüne und SPD ausgeteilt.

Spott über Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger, aber auch über Grüne und SPD: Beim traditionellen Maibockanstich im Münchner Hofbräuhaus hat der Kabarettist Django Asül am Dienstagabend vor mehreren hundert Gästen gegen die Staatsregierung wie auch gegen die Opposition ausgeteilt.

Söder sei ja eher ein Instinktpolitiker und regiere eher aus dem Bauch heraus, sagte Asül. Darum poste Söder meist unter welchem Hashtag? «Söderisst! Welchen Hashtag verwendet der Markus hingegen nie? Söderdenkt!» Darum ergänzten sich Söder und Aiwanger auch so gut. «Ihr seid wie siamesische Zwillinge, die im Nachhinein erst zusammengewachsen sind. Weil ihr begriffen habt: Ihr gehört zusammen», spottete Asül über die beiden Koalitionäre.

Besonders auf Aiwanger hatte Asül es abgesehen. Dieser hatte sich vergangenes Jahr gegen Vorwürfe wehren müssen, zu Schulzeiten ein antisemitisches Flugblatt geschrieben zu haben. Stattdessen bezichtigte sich sein Bruder als Verfasser. Aiwanger wies die Vorwürfe damals zurück, machte aber an vielen anderen Stellen Erinnerungslücken geltend - und entschuldigte sich aus Sicht seiner Kritiker erst viel zu spät. Asül griff die Affäre in seiner Rede nun ausführlich auf. Aiwanger habe sich ja entschuldigt, sagte er. «Wofür? Hat der Hubert gesagt: Keine Ahnung.» Weil er könne sich wirklich an nichts erinnern.

Auch Finanzminister Albert Füracker (CSU) hatte in seiner Begrüßungsrede als quasi oberster Gastgeber gewitzelt: «Wohl dem, der einen Bruder hat.» Die Freien Wähler nannte er eine Selbsthilfegruppe mit dem ganz besonderen Motto: «Brüderlichkeit neu leben».

Asül nahm auch den - vergeblichen - Widerstand der Staatsregierung gegen die Teil-Legalisierung von Cannabis aufs Korn: «Beim Cannabis geht es natürlich auch um einen Kulturkampf Bayern gegen Deutschland. Da geht's um Bier gegen Hasch.» Die bayerische Argumentationslinie sei klar: «Eine Maß Starkbier entspricht mindestens drei Joints - also wofür Cannabis?» Und die Argumentationslinie der Bundesregierung sei: «Bei vollem Bewusstsein ist die Politik der Ampelkoalition nicht mehr zu ertragen.» Darum müsse das Volk zugedröhnt werden.

Über die Grünen lästerte Asül, weil diese bei der Landtagswahl hinter den Freien Wählern gelandet seien. Und über die SPD spottete Asül, die sei bei der Landtagswahl sicher über die Fünf-Prozent-Hürde gekommen. 15 Prozent plus X habe Landeschef Florian von Brunn vorher als Ziel ausgegeben. «Und das wurde auch erreicht. Weil intern hatte man ja dieses X bei minus 7 angesetzt.» Die AfD erwähnte Asül während seines Auftritts kein einziges Mal.

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