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Rotwandhaus wieder geöffnet - Wasser aus Containern

Das Rotwandhaus ist ein beliebtes Wanderziel. (Archivbild) / Foto: Angelika Warmuth/dpa
Das Rotwandhaus ist ein beliebtes Wanderziel. (Archivbild) / Foto: Angelika Warmuth/dpa

Wasser - endlich. Wenngleich über Container, die mit Lkw auf den Berg zum Rotwandhaus gefahren werden. Eine Notlösung für den Betrieb in den Ferien. Die Betreiber sind dennoch froh.

Das vielbesuchte Rotwandhaus oberhalb des Spitzingsees im Landkreis Miesbach hat gut zweieinhalb Monate nach dem Fund von Keimen wieder geöffnet. «Die Durststrecke hat ein Ende», teilte das Haus auf seiner Internetseite mit. Das Gesundheitsamt Miesbach habe die Schließungsanordnung aufgehoben. Möglich machte das seit dem Wochenende eine temporäre Wasserversorgung über Container, sagte Anselm Engelmayer, Schatzmeister der für die Hütte zuständigen Sektion Turner-Alpen-Kränzchen des Deutschen Alpenvereins (DAV) auf Anfrage.

Erstmals konnten seit Samstag wieder erste Gäste übernachten. Zunächst seien es etwa ein dutzend Wanderer gewesen - bei vor allem am Sonntag verregnetem Wetter. Nun werde die Zahl langsam gesteigert auf 20 oder 25, sagte Engelmayer. «Wir gehen sukzessive vor. Wir müssen schauen, dass das Wasser reicht.» Insgesamt hat das Haus etwa 80 Schlafplätze. 

Wasserversorgung über Container Notlösung 

Die Duschen bleiben angesichts der Wasserknappheit vorerst außer Betrieb. Die Wasserversorgung über Container sei eine Notlösung - und ökologisch freilich nicht sinnvoll, betonte Engelmayer. Die Lastwagen müssen rund 700 Höhenmeter über die von Wanderern und Mountainbikern viel frequentierte Forststraße zu der Hütte auf gut 1.700 Metern Höhe fahren. 

Das beliebte Alpenvereinshaus hatte den Betrieb eingestellt, seit die Bergwacht Ende Mai 21 Besucher und Besucherinnen wegen starker Magen-Darm-Beschwerden versorgen musste - sieben der Betroffenen wurden damals in einem Krankenhaus betreut. Zunächst hatte es geheißen, die Erkrankten hätten sich wahrscheinlich mit Coli-Bakterien infiziert, auch das hochansteckende Norovirus wurde bei einigen gefunden. Bei Untersuchungen des Trinkwassers wurden dann auch Rotaviren entdeckt. Allerdings ging keine Erkrankungen auf dieses Virus zurück; bei keinem der Betroffenen sei dieses Virus nachgewiesen worden, sagte Engelmayer.

Rotaviren in der Quelle

Die Rotaviren stammen nach bisherigen Erkenntnissen aus der Quelle rund 150 Höhenmeter unterhalb der Hütte, die das Haus normalerweise mit Wasser versorgt. Die Wasserversorgung über die Quelle soll mit zusätzlichen Maßnahmen vor Keimen geschützt werden. Unter anderem gehe es dabei um mechanische Filter und UV-Bestrahlung. «Wir werden die Wasseraufbereitung upgraden. Wir sind mit Hochdruck dran», sagte Engelmayer. Wie lange das dauern werden, sei aber unklar. Woher die Viren stammen, sei nicht festgestellt worden. 

Bis zu 1.000 Tagesgäste besuchen bei schönem Wetter die Hütte unterhalb des Rotwandgipfels. Sie ist im Sommer auch Ziel für Mountainbiker sowie Kletterer, die von dort zu den Ruchenköpfen starten. Im Winter lockt das relativ schneesichere Gebiet mit vielen Tourenmöglichkeiten die Skitourengeher.

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