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Airbus: Stellenabbau in Rüstungs- und Raumfahrtsparte geringer als erwartet

Airbus baut Stellen ab. / Foto: Joaquin Corchero/EUROPA PRESS/dpa
Airbus baut Stellen ab. / Foto: Joaquin Corchero/EUROPA PRESS/dpa

Der Airbus-Konzern stellt den kriselnden Raumfahrtbereich neu auf und verschlankt die Organisation. Das trifft auch deutsche Standorte, von Ottobrunn und Friedrichshafen bis Bremen.

Knapp 700 Arbeitsplätze weniger, aber keine Entlassungen: Bei Airbus fällt der Stellenabbau in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte kleiner aus als befürchtet. Nach der Vorstellung des Umbauprogramms im Gesamtbetriebsrat sagte dessen Vorsitzender Thomas Pretzl am Donnerstag, in Deutschland seien 689 Arbeitsplätze betroffen, in Großbritannien, Frankreich und Spanien 1.354. «Wir konnten bereits vor Beginn der Verhandlungen betriebsbedingte Kündigungen ausschließen», sagte Pretzl.

Im Oktober hatte Airbus bis Mitte 2026 den Abbau von insgesamt bis zu 2.500 Stellen in der Sparte angekündigt, nun spricht das Unternehmen von insgesamt 2.043 Stellen, vor allem in der Verwaltung und im Raumfahrtbereich. In Deutschland sind laut Betriebsrat die Standorte Ottobrunn bei München, Friedrichshafen am Bodensee, Manching bei Ingolstadt, Bremen sowie Backnang und Ulm in Württemberg betroffen. Einige Standorte treffe es hart, sagte Pretzl. Wegen der laufenden Verhandlungen zwischen Unternehmen und Arbeitnehmerseite können sich konkrete Zahlen aber noch ändern. 

Deutsche Politik soll sich mehr einsetzen 

«Aufgrund der vorhandenen Arbeitslast kritisieren wir den Stellenabbau, die erneute Reorganisation innerhalb eines Jahres und die unzureichende Vertretung deutscher Manager bei der Leitung des Raumfahrtbereichs», sagte Pretzl. Er forderte die Bundes- und Landespolitik auf, «sich entsprechend für die Arbeitsplätze, Standorte und Technologien zu positionieren».

Die Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus beschäftigt in Europa rund 35.000 Menschen. Während das Geschäft mit Militärflugzeugen und Cyber-Sicherheit gut läuft, musste der Raumfahrtbereich im ersten Halbjahr hohe Abschreibungen verbuchen. 

Satellitenmarkt umgekrempelt 

Das Geschäft mit Telekommunikations- und Navigationssatelliten ist durch wachsende Konkurrenz und neue Technologien unter Druck. Der SpaceX-Konzern von Elon Musk in den USA ist inzwischen der größte Satellitenbetreiber der Welt. Der Markt für traditionelle geostationäre Satelliten in großer Höhe dagegen hat sich in den vergangenen Jahren halbiert. Airbus will den einzelnen Bereichen der Luft- und Raumfahrtsparte jetzt mehr Eigenverantwortung geben und die Organisationsstruktur verschlanken, um sich in dem sich rasch wandelnden Markt zu behaupten.

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