Die größeren deutschen Ferienfluggesellschaften Eurowings und Condor halten die wirtschaftlichen Folgen der Insolvenz des Reiseveranstalters FTI für beherrschbar. Man warte derzeit auf Entscheidungen des Insolvenzverwalters, sagte ein Sprecher der Lufthansa-Tochter Eurowings am Mittwoch in Köln. Vorher könnten die reservierten Plätze nicht erneut vermarktet werden. Wie auch Condor nannte Eurowings keine Zahlen zu den von FTI geblockten Sitzplätzen.
Aus Kreisen war zu hören, dass zuletzt die FTI-Kontingente bei beiden Gesellschaften kleiner geworden seien. Das Touristikunternehmen musste bei beiden Gesellschaften dem Vernehmen nach die Tickets spätestens am Tag des Fluges bezahlen. Das seien marktübliche Konditionen.
«Wir gehen davon aus, dass die durch die Insolvenz von FTI entstehende Lücke auch kurzfristig vom Markt geschlossen wird», erklärte eine Condor-Sprecherin. Dazu haben bereits Veranstalter wie die TUI besondere Verkaufsaktionen gestartet. Unter der Marke Eurowings Holidays gibt es zudem Pauschal-Pakete mit Sonderkonditionen für FTI-Gäste, die aktuell ihre Reise nicht antreten können. Im Buchungsprozess muss dafür die ursprüngliche Reisebestätigung nachgewiesen werden. Man sehe bereits ein sprunghaft gestiegenes Interesse an den alternativen Reiseangeboten, sagte der Airline-Sprecher.
Condor und Eurowings erneuerten ihre Zusagen, dass sie FTI-Kunden nicht an den Zielorten zurücklassen werden, sondern alle Touristen nach Hause fliegen. Am Dienstag hatte bereits der Lufthansa-Ferienflieger Discover Airlines berichtet, dass man von der FTI-Pleite betroffen sei. «FTI ist ein ganz wichtiger Partner für Discover», hatte Airline-Chef Bernd Bauer erklärt. Man prüfe derzeit die Auswirkungen.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten