Ein Felssturz nahe der Zugspitze hat in Österreich ein größeres Echo ausgelöst. Laut einem Geologen des Bundeslandes Tirol handelte es sich aber um ein vergleichsweise kleines Ereignis, wie es in diesem Gebiet immer wieder vorkommt.
Am Wochenende hatten Zeugen eine große Wolke aus Stein und Staub gefilmt, die bei Ehrwald zwischen Schneefernerkopf und dem Sonnenspitz talwärts donnerte. Dabei kam niemand zu Schaden. «Das Gebiet wird für Bergsteiger immer gefährlicher», sagte die Leiterin der örtlichen Bergrettung, Regina Poberschnigg, der «Tiroler Tageszeitung» und verwies auf den Klimawandel.
Landesgeologe Thomas Figl sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass sich nach seiner ersten Schätzung nicht mehr als 100 Kubikmeter Stein von der betroffenen Felswand gelöst hätten. In der Vergangenheit sei es zu größeren Felsstürzen gekommen, die weniger Beachtung gefunden hätten. «Es war insgesamt ein kleines Ereignis, das im wörtlichen Sinn viel Staub aufgewirbelt hat», sagte er über den jüngsten Felssturz.
Ursache: Schwerkraft statt tauendes Eis
Ob solche Vorfälle an dieser Stelle häufiger geworden sind, konnte der Experte weder bestätigen noch verneinen. Andere Abbruchstellen an der Felswand und die Schuttfläche am Fuße der Bergflanke würden jedenfalls zeigen, dass es sich schon seit längerer Zeit um eine klar erkennbare Gefahrenzone handle, sagte er. Aufgrund der Höhe und Lage geht der Geologe nicht davon aus, dass schmelzender Permafrost den Felssturz am Samstag verursacht hat. «Das ist schlicht und einfach der Schwerkraft geschuldet», sagte er.
Voriges Jahr war am Tiroler Fluchthorn der ganze Gipfel weggebrochen, rund eine Million Kubikmeter Gestein rutschten ab. In diesem Fall war der tauende Permafrost - das Eis, das im Fels wie Klebstoff wirkt - die Ursache, wie Figl damals erklärte.
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