Nach dem Tod eines Obdachlosen steht ein zum Tatzeitpunkt 17-Jähriger von Mittwoch an vor dem Landgericht Kempten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor. Der Angeklagte soll den Mann in Immenstadt (Landkreis Oberallgäu) geschlagen haben, das Opfer starb wenig später. Der junge Mann gilt nach Polizeiangaben als Intensivtäter.
Da der Angeklagte zum Tatzeitpunkt nicht volljährig gewesen ist, finde die Hauptverhandlung wegen der Vorschriften des Jugendgerichtsgesetzes unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, betonte das Landgericht.
Opfer erstattete selbst noch Anzeige
Die Tat soll sich laut Staatsanwaltschaft im Mai vergangenen Jahres ereignet haben: Der Angeklagte soll grundlos auf sein Opfer losgegangen sein und den 53-Jährigen mit mehreren Faustschlägen - auch gegen den Schläfenbereich - attackiert haben. Das Opfer erstattete laut Polizei nach dem Angriff selbst Anzeige und zog sich für die Nacht in den Vorraum einer Bankfiliale zurück.
Dort sei der Mann am folgenden Morgen in lebensbedrohlichem Zustand gefunden worden. Er starb trotz intensivmedizinischer Behandlung laut Obduktionsergebnis an einer Hirnblutung. Inwieweit diese Folge der Schläge war, ist eine der zentralen Fragen des Prozesses. Ein Urteil wird im Februar erwartet.
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