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Gericht verbietet Werbung für Abnehmspritze

Abnehmspritze ohne Arztbesuch? Das Landgericht München I hat dazu eine klare Meinung. (Symbolbild) / Foto: Roberto Pfeil/dpa
Abnehmspritze ohne Arztbesuch? Das Landgericht München I hat dazu eine klare Meinung. (Symbolbild) / Foto: Roberto Pfeil/dpa

Abnehmspritze nur per Fragebogen ohne persönlichen Kontakt zum Arzt - dieses Angebot machte eine Online-Apotheke zum Missfallen einer Apothekenkammer. Ihren Streit hat nun ein Gericht entschieden.

Das Landgericht München I hat einer Online-Apotheke die Werbung für die sogenannte Abnehmspritze verboten. Die Apothekerkammer Nordrhein hatte gegen die in den Niederlanden ansässige Online-Apotheke geklagt, weil diejenigen, die die Spritzen dort bestellten, vorher lediglich einen Fragebogen ausfüllen mussten. 

Die Online-Apotheke gab vor Gericht an, dieses Vorgehen sei zulässig und verstoße nicht gegen das Heilmittelwerbegesetz. Ein Fragebogen, der dann vor der Verschreibung von einem - in diesem Fall nicht in Deutschland ansässigen - Arzt überprüft werde, sei eine zulässige Fernbehandlung.

Das Gericht sah das allerdings anders: «Die Fernbehandlung von Adipositas mittels Ausfüllens eines Fragebogens entspricht nämlich nicht allgemein anerkannten fachlichen Standards», entschied die zuständige Kammer. «Vielmehr ist vor der Verschreibung einer Abnehmspritze ein persönlicher ärztlicher Kontakt mit dem zu behandelnden Menschen erforderlich.»

Außerdem sei auch eine regelmäßige Nachsorge und Überwachung der Behandlungsergebnisse - also der Gewichtsreduktion - wichtig. Diese erfordere zwingend einen persönlichen Kontakt zum Patienten. Und diesen könnten weder die Online-Apotheke noch die Ärzte, die die Spritze in ihrem Auftrag verschreiben, gewährleisten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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