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Richard-Wagner-Festspiele 2024: Ein Dauerbrenner setzt Schlusspunkt

Dauerbrenner mit Pausenshow: Die bunte «Tannhäuser»-Inszenierung (Archivbild). / Foto: Tobias Hase/dpa
Dauerbrenner mit Pausenshow: Die bunte «Tannhäuser»-Inszenierung (Archivbild). / Foto: Tobias Hase/dpa

Deutschlands berühmtestes Opernspektakel neigt sich dem Ende entgegen. Doch nach den Festspielen ist vor den Festspielen.

Ein Dauerbrenner hat auf dem Grünen Hügel von Bayreuth den Schlusspunkt unter die Richard-Wagner-Festspiele gesetzt. Der «Tannhäuser» in der Regie von Tobias Kratzer beendete die Spielzeit 2024. 

Intendantin Katharina Wagner dürfte zufrieden sein. Nachdem 2023 einige Tickets für das eigentlich traditionell ausverkaufte Opernspektakel nicht weggegangen waren, meldeten die Festspiele in diesem Jahr wieder volles Haus. Alle 30 Vorstellungen seien ausverkauft gewesen, teilten die Festspiele zum Abschluss mit. 

Damit waren in diesem Jahr mehr als 58.000 Besucherinnen und Besucher auf dem Grünen Hügel dabei. 15.000 Menschen kamen zu den beiden Open-Air-Konzerten im Festspielpark - und 2.000 Nachwuchs-Wagnerianer zu den ausverkauften Vorstellungen der diesjährigen Kinderoper «Der fliegende Holländer».

Dirigentinnen schrieben Geschichte

Die Saison wird aber wohl vor allem deshalb im kollektiven Klassik-Gedächtnis bleiben, weil zum ersten Mal in der Geschichte der Festspiele mehr Dirigentinnen am Pult standen als männliche Kollegen. 

Simone Young war die erste Frau, die jemals Wagners vierteiliges Opus «Der Ring des Nibelungen» in Bayreuth dirigierte. Dazu kamen Oksana Lyniv mit dem «Fliegenden Holländer» und Nathalie Stutzmann mit dem «Tannhäuser». 

Neue Chor-Ära

Kurz vor dem Ende der Festspiele hatte die Leitung am Wochenende mitgeteilt, dass künftig ein neuer Mann an der Spitze des renommierten Festspiel-Chores stehen soll: Fast ein Vierteljahrhundert lang war Eberhard Friedrich Chorleiter, jetzt bricht mit seinem Nachfolger Thomas Eitler-de Lint eine neue Ära an.

Neue «Meistersinger» 2025

Jetzt dürfte es erst einmal wieder etwas ruhiger werden auf dem Grünen Hügel - bevor dann die Vorbereitungen auf die kommende Saison starten. Für 2025 holen die Festspiele einen Musical-Experten nach Bayreuth: Der Regisseur Matthias Davids, künstlerischer Leiter der Sparte Musical am Landestheater Linz, soll eine Neuproduktion der «Meistersinger von Nürnberg» inszenieren. Die musikalische Leitung hat Dirigent Daniele Gatti, Georg Zeppenfeld, Michael Spyres, Christina Nilsson und Michael Nagy werden zu hören sein. 

Auch der frühere Musikdirektor Christian Thielemann kommt nach einigen Jahren Hügel-Abstinenz zu den Festspielen zurück. Er wird 2025 vier Vorstellungen des «Lohengrin» mit dem Bühnenbild von Kunst-Star Neo Rauch dirigieren, der nach einer Pause erneut aufgeführt werden soll. Zum letzten Mal zeigen die Festspiele im kommenden Jahr den umstrittenen «Ring des Nibelungen» in der Inszenierung von Regisseur Valentin Schwarz.

Für das große Jubiläumsjahr 2026, wenn 150 Jahre Festspielgeschichte gefeiert werden, soll es einen ganz besonderen «Ring» geben, hatten die Festspiele mitgeteilt, ohne Details zu nennen. Katharina Wagner plant außerdem eine kleine Abweichung vom strengen Kanon: Wagners Werk «Rienzi» soll im Festspielhaus aufgeführt werden.

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