Die Bayerische Staatsoper ist am Freitag in die Münchner Opernfestspiele gestartet - auf sehr spezielle Art und Weise. Es sei «eine der wohl ungewöhnlichsten Festspielpremieren, die die Bayerische Staatsoper je erlebt hat», sagte der frisch wieder ernannte Opernintendant Serge Dorny am Freitagabend beim Staatsempfang nach der Eröffnung. Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) sprach von einem «fulminanten Start» in die Festspielsaison.
Denn den Anfang machte bei der Eröffnungspremiere eine Neuinszenierung von «Le Grand Macabre» des Komponisten György Ligeti. Regisseur Krzysztof Warlikowski inszeniert die relativ junge, absurde Oper aus dem Jahr 1978 (revidierte Fassung von 1996) als die fatalistische Absurdität, als die sie angelegt war. Von einer «Hommage an die Groteske» sprach Blume. Man frage sich: «Was will uns das eigentlich sagen?»
Obwohl das musikalisch von Dissonanzen geprägte Werk dem Publikum einiges zumutete, gab es zum Schluss viel Applaus für Warlikowskis Inszenierung, die mit ihrem Bühnenbild (Małgorzata Szczęśniak) beeindruckte, mit seinen ausdrucksstarken Sängern und mit einem alten Bekannten am Pult.
Kent Nagano, der von 2006 bis 2013 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper war, kehrte für die Premiere an seine alte Wirkungsstätte zurück und wurde von den Zuschauern überaus freundlich aufgenommen.
Kurz vor dem Start der Festspiele waren Spekulationen um die künftige Führung der Oper - weitgehend - beendet und die Vertragsverlängerung mit Intendant Serge Dorny und Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski verkündet worden. Dornys Vertrag wurde um weitere fünf Jahre bis 2031 verlängert, Jurowskis nur um zwei Jahre - bis 2028. Blume dankte am Freitagabend «dem alten und neuen Team». Die Opernfestspiele dauern bis zum 31. Juli.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten