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Nürnberg: Stadtrat entscheidet über Ausweichspielstätte für Staatstheater

Im Innenhof der Kongresshalle soll die Ersatzspielstätte des Staatstheaters während der Sanierung des Opernhauses entstehen.  / Foto: Daniel Karmann/dpa
Im Innenhof der Kongresshalle soll die Ersatzspielstätte des Staatstheaters während der Sanierung des Opernhauses entstehen. / Foto: Daniel Karmann/dpa

Der Nürnberger Stadtrat trifft eine Entscheidung über die Ausweichspielstätte des Staatstheaters an der Kongresshalle. Kosten für das Kulturareal könnten steigen.

Der Nürnberger Stadtrat stimmt am Mittwoch in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause über den Entwurf für eine Ausweichspielstätte des Staatstheaters an der Kongresshalle ab. Vier Angebote wurden dafür abgegeben. Welches davon den Zuschlag erhalten soll, haben Stadtverwaltung, Vertreterinnen und Vertreter des Stadtrats und Fachleute in einem geheimen Verfahren geprüft. Auch die Abstimmung über deren Empfehlung am Ende der Stadtratssitzung findet hinter verschlossenen Türen statt. Erst danach wird die Öffentlichkeit informiert. Die Sitzung beginnt um 15.00 Uhr.

Außerdem wird der Stadtrat über die Finanzierung des gesamten Kulturareals an der Kongresshalle abstimmen. In dem Rundbau sollen neben Räumen für das Staatstheater auf mehr als 7000 Quadratmetern Ateliers, Werkstätten und Veranstaltungsräume für die freie Kunst- und Kulturszene entstehen. 

Die Kosten für das gesamte Vorhaben hatte der Stadtrat mit 211 Millionen Euro veranschlagt. Laut der Beschlussvorlage könnten diese nun auf rund 296 Millionen Euro steigen. Vor allem die Kosten für die Räume des Staatstheaters und die Ersatzspielstätte übersteigen die Prognosen deutlich. 

Die Nationalsozialisten hatten die Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände ab 1935 errichten lassen. Dort sollten nach den Plänen der Nazis 50 000 Menschen den NS-Größen während ihrer Reden zujubeln. Die Bauarbeiten wurden aber später wegen des Krieges eingestellt. Statt der geplanten 70 Meter Höhe wurden nur etwa 40 Meter erreicht. Bis heute existiert nur ein hufeneisenförmiger Rohbau, der später Treppen und Garderoben beherbergen sollte. Nur die Fassade aus massiven Granit gibt einen Eindruck von der eigentlich geplanten Form. 

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