Von der Alm zum Ballermann, von der Küche auf die Bühne: Der bayerische Liedermacher Oimara spielt am 24. April zum Saison-Opening im prominenten Partylokal «Bierkönig» auf Mallorca. «Malle» ist für den 33-jährigen Bayern, der gern in der Lederhose auftritt, ein Heimspiel: Er hat vier Jahre auf der Insel gelebt. «Da hab ich meine Kochausbildung gemacht. Es ist auf jeden Fall eine Heimkehr», sagt Oimara, der eigentlich Beni Hafner heißt.
«Ich war viel zu selten auf der Insel seither.» Er kochte damals im «Tristán», seinerzeit ein renommiertes Restaurant, ausgezeichnet mit zwei Michelin-Sternen.
Hafners Künstlername bezieht sich auf seine Herkunft in den Tegernseer Bergen. Oimara ist Bairisch und heißt Almerer: Der von der Alm kommt.
Die schräge Karriere des Liedermachers passt zu seinem schrägen Hit «Wackelkontakt», der im Sturm die Spitze der deutschen Singlecharts eroberte. Der Song um Licht, Strom und Lampen war im Karneval und beim Après-Ski allgegenwärtig.
«Nicht so der Ballermann-Künstler»
«Eigentlich bin ich ja nicht so der Ballermann-Künstler», sagt der 33-Jährige. Das Lied führe nun aber zum Ballermann-Auftritt - «ohne dass ich es damit jetzt übertreiben werde.» Bisher ist nur ein Auftritt geplant. Es seien mehr Auftritte angefragt gewesen, aber: «Wir haben gesagt, wir machen jetzt erst mal den einen. Der Rest des Jahres ist ohnehin schon komplett voll.»
Er selbst sei nicht derjenige, «der jedes Jahr zum Ballermann fliegt». «Ich hab’ genug Party beruflich bedingt.» Er finde es aber cool und lustig. «Ich bin keiner, der das verteufelt, weil die Stimmung ist schon immer gigantisch.»
Bairisch - geht das auf Malle?
Ob der bairische Dialekt auf Mallorca ankommt und verstanden wird: «Gute Frage», sagt Beni Hafner. Das sei durchaus «relatives Neuland». «"Wackelkontakt" wird schon ankommen. Den Song kennen eh schon alle. Und beim Rest bin ich selber gespannt.»
Allerdings könnte mancher vielleicht schon für die hintergründige Überschrift von Oimaras derzeitigen Auftritten «Kimm ma ned auf de Tour» (Komm mir nicht auf die Tour) eine Übersetzungshilfe brauchen.
Oimaras Musik vereint verschiedene Genres: Mal klingt es nach Rock, mal nach Blues, Funk, Techno und dann wieder Volksmusik mit einem Jodler drin - in jedem Fall eingängig und gut zum Mitsingen. Er sei jetzt schließlich ein Schlagerstar, witzelte er beim Konzert vor ein paar Tagen.
Mehr-Generation-Musik und Kinderkonzert
Markenzeichen seiner Texte: Mehrdeutigkeit, schräge Wortspiele und kuriose Reime. Auch damit begeistert er quer durch die Generationen: 60plus feiert genauso mit wie die Jüngsten.
Im November plant er in München ein nachmittägliches Kinderkonzert. «Es gibt sehr viele Kinder, die meine Musik hören und regelmäßig auf Konzerte kommen», sagt er. «Jetzt machen wir mal extra ein Konzert für Kinder, damit es nicht immer so spät wird.» Anscheinend habe er einen «leichten Hang», auf eine Art Kinderlieder zu schreiben.
Vielleicht sind es aber auch die Wortkreationen und kreativ ins Absurde gleitenden Texte, wie in dem Song über Zebras und Zebrastreifen, für den er extra einen schwarz-weiß Zebra-gestreiften Hut aufsetzt: «Das Zebrastreifenpferd löst natürlich schon Bilder aus. Oder wenn man davon singt, dass man eine Lampe ist - ich glaube, das regt die Fantasie der Kids an.»
Kooperationen und Kontakt mit Peter Wackel
Immer wieder erreichten den Senkrechtstarter nach dem «Wackelkontakt»-Erfolg Anfragen von Produzenten-Labels und Künstlern, «ob wir den Song zusammen machen». «Das Argument war immer: Weil die Reichweite dann größer wird.» Aber die Reichweite sei ohnehin da gewesen.
Geplant sei eine Kooperation mit Ballermann-Künstlern. Details: noch geheim. Es gebe auch einen guten Kontakt mit Peter Wackel, aber ohne gemeinsamen Song. Wackel feierte vergangene Woche im Münchner Schlachthof beim Konzert als Gast mit.
Neuer Song nächste Woche
Am Donnerstag kommt ein neuer Oimara-Song heraus, «eine Mischung aus allem». Er versuche dabei nicht, an den «Wackelkontakt»-Erfolg anzuknüpfen, sagt er. «Ich mache nach wie vor das, worauf ich Lust habe.» Und: «Es wird auf jeden Fall eine Überraschung.»
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