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Politischer Schlagabtausch auf dem Gillamoos-Volksfest in Bayern

Die Parteien machen sich bereit für einen geohnt deftigen Schlagabtausch beim politischen Frühschoppen auf dem Gillamoos-Volksfest. (Archivbild) / Foto: Sven Hoppe/dpa
Die Parteien machen sich bereit für einen geohnt deftigen Schlagabtausch beim politischen Frühschoppen auf dem Gillamoos-Volksfest. (Archivbild) / Foto: Sven Hoppe/dpa

In Bayern beginnt die heiße Phase der Bierzeltsaison mit dem Gillamoos-Volksfest in Abensberg, bei dem politische Parteien aufeinandertreffen. Drei Ministerpräsidenten und weitere Politprominenz liefern sich einen Schlagabtausch, während die Wahlen in Thüringen und Sachsen im Fokus stehen.

In Bayern beginnt die heiße Phase der Bierzeltsaison. Bevor aber in München das große Oktoberfest startet, kommt es an diesem Montag auf dem Gillamoos-Volksfest in Abensberg traditionell wieder zum Schlagabtausch der politischen Parteien. In den vergangenen Jahren hatte der eine oder andere Politiker die Grenze zwischen politischem Meinungsstreit und folkloristischem Haudrauf neu zu ziehen versucht. 

Drei Ministerpräsidenten und jede Menge weitere Politprominenz treten in diesem Jahr an, um die politische Lage mit in der Regel deftigen Worten zu beschreiben. 

Ost-Wahlen im Mittelpunkt

Der Gillamoos 2024 wird deutlich unter dem Eindruck der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen stehen. In den beiden ostdeutschen Freistaaten wird tags zuvor gewählt. Umfragen versprechen möglicherweise delikate Wahlausgänge, weil der vom Verfassungsschutz in beiden Ländern als gesichert rechtsextremistisch eingestuften AfD sehr starke Stimmenanteile vorausgesagt werden. Die Bildung von Landesregierungen könnte deshalb schwierig werden, weil die anderen Parteien eine Zusammenarbeit mit der AfD ablehnen. 

Söder, Hofreiter, Aiwanger

Für die CSU steigt Ministerpräsident und Parteichef Markus Söder in den Ring. Sein Stellvertreter als Regierungschef, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), wird zum Heimspiel in Niederbayern ebenso erwartet wie die Ministerpräsidenten Boris Rhein (Hessen, CDU) und Alexander Schweitzer (Rheinland-Pfalz, SPD). Für die Grünen kommt der Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter zum Gillamoos. 

Die AfD bekommt Unterstützung aus Österreich: Neben Bayerns Landespartei-Chef Stephan Protschka und Landtags-Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner wird der Rechtspopulist Gerald Grosz aus dem Nachbarland erwartet. 

Grosz war wegen einer verbalen Entgleisung während eines Gastauftrittes beim politischen Aschermittwoch der bayerischen AfD vom Amtsgericht Deggendorf zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Inzwischen hat die Bayerische Staatskanzlei erneut Strafantrag gestellt, wegen einer Äußerung von Grosz im österreichischen Fernsehen. 

Wallfahrt als Ursprung

Der Gillamoos gilt als ältestes Volksfest Bayerns und wird seit Jahrhunderten vor den Toren der Stadt Abensberg (Landkreis Kelheim) in Niederbayern um den 1. September herum gefeiert. Er geht auf eine Wallfahrt zur Kapelle St. Gilg am Moos zurück, die zu Ehren des Heiligen Ägidius errichtet und 1313 erstmals urkundlich erwähnt worden war. Seit etwa 1580 wird der Jahrmarkt auf dem heute noch genutzten Festgelände gefeiert.

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