In Bayern sind vergangenes Jahr deutlich weniger Kinder zur Welt gekommen. 116 505 Babys sind der niedrigste Wert seit 2014, wie das Landesamt für Statistik am Freitag mitteilte. Im Vergleich zu 2022 sank der Wert um 6,7 Prozent beziehungsweise 8392 Kinder. Der aktuelle Rückgang ist bereits der zweite in Folge. Davor waren die Geburten in Bayern seit 2011 kontinuierlich angestiegen.
Die bayerische Bevölkerung stieg 2023 dennoch um 65 669. Grund dafür ist allerdings nicht, dass die Zahl der Sterbefälle um 5942 zurückging, denn diese Zahl war mit 146 475 immer noch deutlich höher als die der Geburten. Dieser Sterbefallüberschuss, den es seit 2001 gibt, war 2023 mit 29 970 sogar so hoch wie noch nie seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Das weitere Wachsen seiner Bevölkerung verdankt Bayern vielmehr Zuwanderung aus dem In- und Ausland.
Der Geburtenrückgang im vergangenen Jahr zog sich durch alle sieben Regierungsbezirke. Noch am schwächsten fiel er mit 4,6 Prozent in Schwaben aus, am höchsten mit 8,2 Prozent in Niederbayern. Dazwischen liegen Oberfranken mit einem Rückgang um 7,9 Prozent, die Oberpfalz mit 7,6, Oberbayern und Unterfranken mit jeweils 6,9 und Mittelfranken mit 6,2 Prozent.
Von den 96 kreisfreien Städten und Landkreisen konnten sich nur sechs dem Abwärtstrend entziehen und einen Anstieg der Geburten vorweisen: Allen voran die Stadt Kaufbeuren und der Landkreis Garmisch-Partenkirchen mit Anstiegen um 3,3 und 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch Tirschenreuth (2,0 Prozent), sowie die Städte Erlangen mit 1,8, Kempten mit 1,5 und Regensburg mit 1,0 Prozent meldeten steigende Geburtenzahlen.
Den größten Sterbeüberschuss wies vergangenes Jahr erneut Oberfranken mit 6032 auf - obwohl es der bevölkerungsärmste Regierungsbezirk ist. Der niedrigste ergab sich mit 3055 dagegen in Oberbayern - dem bevölkerungsreichsten Regierungsbezirk. Dort hatte es allerdings 2021 noch einen Geburtenüberschuss gegeben. Hintergrund der Unterschiede dürften vor allem unterschiedliche demografische Zusammensetzungen der Bevölkerung sein, insbesondere in Bezug auf die Altersverteilung.
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