Italien gehört zu den beliebtesten Urlaubsländern. Nicht umsonst, denn es eignet sich nicht nur für den Sightseeing- oder typischen Strandurlaub. Ebenso sind mehrtägige oder mehrwöchige Touren mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil sehr gut denkbar, die dem Reisenden mehr vom Land und der italienischen Kultur vermitteln.
Eines, womit sich Reisende in jedem Fall vorher beschäftigen sollten, sind die geltenden Verkehrsregeln auf den Straßen Italiens. Denn auch hier gibt es Tempolimits und mögliche Bußgelder, wenn sich Urlauber nicht an die geltenden Regelungen halten. Gerade Italien gehört zu den Ländern, in denen ein solches Vergehen schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann. Hier geht man am besten keinerlei Risiko ein und holt zuvor die nötigen Informationen ein.
Welche Tempolimits gelten in Italien auf Autobahnen und Co.?
Prinzipiell gelten in jedem europäischen Land gewisse Verkehrsregeln und somit auch Tempolimits. Italien bildet hierbei keine Ausnahme. Sofern nicht anders beschildert, gelten in Italien die folgenden Geschwindigkeitsbegrenzungen:
- Innerorts: 50 km/h
- Außerorts: 90 km/h
- Landstraße: 110 km/h
- Autobahn: 130 km/h
Die Höchstgeschwindigkeit ist allerdings noch von anderen Faktoren abhängig. Besitzt jemand seinen Führerschein weniger als drei Jahre, darf er grundsätzlich auf italienischen Autobahnen nicht schneller als 100 km/h fahren.
Gibt es Unterschiede bei den Geschwindigkeitsbegrenzungen für Autos und andere Fahrzeugtypen?
Wie auch in Deutschland gelten für andere Fahrzeugtypen wie Wohnwagen oder Wohnmobile andere Tempolimits als für den regulären Pkw oder ein Motorrad. Speziell auf der Autobahn sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Transportmitteln erheblich. Dies sieht laut der Regelungen wie folgt aus:
- Pkw oder Motorrad: 130 km/h (je nach Beschilderung bis zu 150 km/h)
- Pkw-Gespann: 80 km/h
- Wohnmobil/Lkw bis 3,5 Tonnen: 130 km/h
- Wohnmobil/Lkw ab 3,5 Tonnen: 100 km/h
Zudem sind Motorräder, die mehr als 149 ccm besitzen, auf der Autobahn nicht erlaubt. Innerhalb Italiens gibt es, wie auch in Deutschland, dreispurige Autobahnen. Auf diesen liegt das Tempolimit (sofern eine Beschilderung vorhanden ist) bei 150 km/h. Reisende sollten sich unbedingt daran halten, die bestehenden Regelungen zu befolgen, da sonst ein Bußgeld oder sogar ein Fahrverbot droht, sofern sie unterwegs kontrolliert oder geblitzt werden.
Gut zu wissen: Fahranfänger, die ihren Führerschein nicht länger als drei Jahre besitzen, sollten auch in diesem Bezug Vorsicht walten lassen. So ist es ihnen nicht erlaubt, ein Fahrzeug zu betreiben, das mehr 55 kW pro Tonne besitzt. Dieser Grundsatz gilt auch für Urlauber, die sich nur vorübergehend im Land aufhalten.
Was sind die Strafen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen in Italien?
Ein Verstoß gegen die geltenden Verkehrsregeln und Tempolimits kann in Italien extrem teuer werden. Im Einzelnen sieht dies wie folgt aus:
- Geschwindigkeitsüberschreitung bis zu 10 km/h: bis zu 700 Euro
- Geschwindigkeitsüberschreitung bis zu 10 km/h (innerorts): bis 880 Euro
Daneben gibt es jedoch noch weitere Vergehen, die in Italien mit erheblichen Bußgeldbeträgen geahndet werden. Für Urlauber ist es daher umso wichtiger, über diese Bescheid zu wissen:
Vergehen | Bußgeld |
Parkverstoß | ab 45 Euro |
Verstoß gegen die Gurtpflicht | ab 85 Euro |
Rotlicht überfahren | ab 170 Euro |
Handy am Steuer | bis 1.000 Euro |
Alkohol am Steuer | bis 2.000 Euro |
Die Höhe des Bußgeldes orientiert sich dabei jedoch nicht immer nur am Vergehen selbst, sondern auch an der Uhrzeit, zu der es begangen wurde. Zwischen 22:00 Uhr abends und 07:00 Uhr morgens steigt die Höhe des Bußgeldes unter Umständen um ein Drittel an.
Wichtig: Bußgelder die innerhalb eines europäischen Landes verhängt werden, können ab einer Höhe von 70 Euro auch über Grenzen hinweg vollstreckt werden. Hierfür wurde 2005 extra ein EU-Vollstreckungsabkommen beschlossen, das dies ermöglicht.
Wie werden Tempolimits in Italien überwacht?
Um eine optimale und fachgerechte Kontrolle des Straßenverkehrs zu ermöglichen, setzt Italien das sogenannte "Tutor System" ein. Hierbei handelt es sich um stationäre und mobile Blitzer, die auf Italiens Autobahnen angebracht sind und die mittels Überkopfmessstellen das Tempo registrieren. Da diese hintereinander geschaltet sind und somit gleich mehrere Aufnahmen erstellen, ist eine relativ sichere Kontrolle möglich.
Auf Autobahnen, die mit einer solchen Anlage arbeiten, sind in der Regel Schilder aufgestellt. Auf diesen steht in deutlichen Lettern "SPEED CONTROL" oder "TUTOR ATTIVO PER CONTROLLO VELOCITA" geschrieben.
Neben dem regulären Tempo wird in Italien übrigens auch kontrolliert, ob die vorgeschriebene Maut entrichtet wurde. Denn die Nutzung sämtlicher italienischer Autobahnen ist gebührenpflichtig. Die Maut wird in der Regel an speziellen Kontrollstellen erhoben, das Auto wird danach gekennzeichnet.
Für Urlauber ist es wichtig, an entsprechenden Kontrollstellen die korrekte Spur zu befahren. An einigen von ihnen ist ausschließlich eine Zahlung per Karte oder Abbuchung vom Bankkonto möglich, während an anderen auch mit Bargeld gezahlt werden kann.
Wird in Italien keinerlei Mautticket gelöst und man überfährt eine geöffnete Schranke, werden Strafgebühren fällig. Diese werden, wie auch andere Bußgelder, grenzüberschreitend nachgefordert.
Generell ist es stets empfehlenswert, sich vor Reiseantritt nach den aktuellen Regelungen zu erkundigen. Denn da Italien zu den Urlaubsländern gehört, in denen ein Verkehrsvergehen mit sehr hohen Strafen einhergeht, sollte man hier einfach kein Risiko eingehen.