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Abschreibungen belasten Baywa - 290 Millionen Verlust

Die Baywa ist in der Krise. (Archivbild) / Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa
Die Baywa ist in der Krise. (Archivbild) / Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa

Der kriselnde Agrarkonzern Baywa muss Beteiligungen im Wert von 222 Millionen abschreiben. Dies hat keine negativen Auswirkungen auf die Sanierungsbemühungen.

Abschreibungen auf Beteiligungen, hohe Zinslasten und schwächelnde Geschäfte haben der Baywa im ersten Halbjahr einen massiven Verlust beschert. Unter dem Strich steht ein Minus von rund 290 Millionen Euro nach Steuern, wie der Konzern am späten Freitagabend mitteilte. Früher am Tag hatte die Baywa bereits mitgeteilt, dass sie den Wert von Beteiligungen um 222 Millionen Euro nach unten korrigieren muss. Dies trug zum deutlichen Minus bei. 

Die Abschreibungen waren laut Baywa das Ergebnis von Wertüberprüfungen des Anlagevermögens. Der größte Teil dieses sogenannten Impairment-Tests entfiel mit 171,5 Millionen Euro auf die 51-prozentige Beteiligung an der Baywa r.e., in der das Geschäft mit erneuerbaren Energien zusammengefasst ist. Vor allem bei den eigenen Wind- und Solaranlagen habe es Wertminderungsbedarf gegeben, erklärte die Baywa. Auslöser dafür seien unter anderem gesunkene Strompreiskurven, veränderte Annahmen zur Netzeinspeisung, steigende Kapitalkosten, vereinzelt veränderte Laufzeiten von Leasingverträgen sowie erhöhte Finanzierungskosten. 

Im Segment regenerative Energien hatte die Baywa im ersten Halbjahr auch einen deutlichen Umsatzrückgang von 3 auf 1,8 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Im in Kürze beginnenden vierten Quartal hofft das Unternehmen aber auf anziehende Verkäufe im Geschäft mit Solar-, Wind- und Batteriespeicherprojekten. Insgesamt lag der Umsatz im ersten Halbjahr bei 10,7 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 12,6 Milliarden gewesen. 

Die Abschreibungen hätten keine negativen Auswirkungen auf die laufenden Sanierungsbemühungen und die Umsetzung des gerade in der Erarbeitung befindlichen Restrukturierungskonzepts, betonte die Baywa. Das Unternehmen befindet sich derzeit in einer schweren Krise. Es leidet unter einem Schuldenberg von über fünf Milliarden Euro und steht vor einer mehrjährigen Sanierung und Restrukturierung. 

Diese beinhalte «zahlreiche operative Einsparmaßnahmen» und den Verkauf einzelner Geschäftsbereiche, teilte das Unternehmen vor einigen Tagen mit. Vorstandschef Marcus Pöllinger hatte bereits auf der Hauptversammlung im Juni einen sozialverträglichen Stellenabbau angekündigt. Laut «Handelsblatt» würde die Baywa gern Teile ihres Mehrheitsanteils an der Ökostromtochter Baywa r.e. an den Schweizer Mitgesellschafter EIP veräußern. Vom Unternehmen bestätigt ist das nicht. 

Ursprünglich hatten die Zahlen bereits im August veröffentlicht werden sollen. Weltweit beschäftigt der Konzern gut 25.000 Mitarbeiter, Hauptgeschäftsfeld ist der Agrarhandel. 

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