Angesichts der problematischen wirtschaftlichen Situation des Bamberger Schlachthofes hat der Aufsichtsrat am Freitag die Einstellung des Geschäftsbetriebes empfohlen. Das teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung mit. Es bestehe keine tragfähige Perspektive zur Fortführung des Betriebs, hieß es. Folgerichtig habe das Gremium festgestellt, dass der Stadtrat in seiner Vollversammlung am 20. März «die unvermeidlichen Konsequenzen ziehen muss», sagte Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Starke (SPD).
Bereits Anfang März hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass die eigentlich für Juni geplante Entscheidung über die Zukunft des Schlachthofes vorgezogen werden sollte, weil sich wirtschaftliche Situation des Betriebs in den vergangen zwei Monaten deutlich verschlechtert habe.
Betroffen sind 165 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des städtischen Schlachthofes. Man wolle verantwortungsvoll und sensibel mit den Interessen der Belegschaft umgehe, so Geschäftsführer Julian Müller. Der Aufsichtsrat betonte, alternative Beschäftigungsmöglichkeiten prüfen und unterstützen zu wollen. Offen sei der Zeitrahmen für die Schließung, der unter anderem von Verträgen mit den Kunden abhänge.
Nach Angaben der Stadt liefert ein Großkunde weniger Tiere zur Schlachtung an, dadurch fehlen pro Woche 350 Rinder für einen wirtschaftlichen Betrieb. Der Schlachthof mache daher wöchentlich ein Defizit von 40.000 Euro. «Wegen der vorhandenen Infrastruktur und der hohen Umbaukosten wäre auch eine Verkleinerung nicht zielführend», sagte Müller.
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