Die neue Bundesregierung sollte nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder beim Übertragungsnetzbetreiber Tennet Deutschland einsteigen. «Die Absage des Bundes bei Tennet ist ein schwerer Fehler. Wir können das Stromnetz, das deutsche Stromnetz, nicht nur Investoren aus aller Welt überlassen, sondern der Bund muss sich das überlegen», sagte der bayerische Ministerpräsident am Rande seiner Tschechien-Reise in Prag vor Journalisten. Das sei eine strategische Investition.
Im Sommer waren erste Verhandlungen gescheitert
Im Sommer waren die Verhandlungen zwischen der Tennet Holding und der Kreditanstalt für Wiederaufbau im Auftrag des Bundes über einen vollständigen Verkauf von Tennet Deutschland ergebnislos beendet worden. Der Ausbau der Stromnetze in Deutschland kostet viele Milliarden - der niederländische Netzbetreiber Tennet wollte deswegen sein deutsches Stromnetz an den Bund verkaufen. Grund für die gescheiterte Übernahme waren akute Haushaltsprobleme des Bundes. In der Folge teilte Tennet mit, sich auf dem öffentlichen oder privaten Kapitalmarkt nach Investoren umsehen zu wollen. Tennet ist einer von vier Betreibern der deutschen Übertragungsnetze, der «Stromautobahnen».
Söder für deutsche Beteiligung an ausländischen Atommeilern
Darüber hinaus sprach sich Söder dafür aus, sich am Bau von Kernreaktoren im Ausland zu beteiligen. Dies könne möglicherweise sinnvoll sein, wenn es Deutschland eine zu große Herausforderung sei, eigene neue Atomkraftwerke zu bauen.
Söder strebt in dem Kontext etwa eine «privilegierte Partnerschaft» mit Tschechien vor. Die Regierung in Prag plant den Bau neuer Kernkraftwerke. Für Söder ist der Bezug von zusätzlicher Kernenergie wichtig, um den wachsenden Energiehunger zu decken. Bis die zusätzliche Kernkraft zur Verfügung stehe, müsse die Zwischenzeit durch den Bau weiterer Gaskraftwerke überbrückt werden.
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