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Kein Nachrückverfahren für Scheuer: CSU mit nur noch 44 Abgeordneten im Bundestag

Andreas Scheuer, CSU-Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Bundesverkehrsminister, im Bundestag. Scheuer will bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr antreten. / Foto: Kay Nietfeld/dpa
Andreas Scheuer, CSU-Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Bundesverkehrsminister, im Bundestag. Scheuer will bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr antreten. / Foto: Kay Nietfeld/dpa

Kein anderer CSU-Politiker rückt in den Bundestag nach, nachdem Andreas Scheuer sein Mandat niederlegt. Die CSU hat bis zum Ende der Legislaturperiode nur noch 44 Abgeordnete.

Für den ehemaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer rückt kein anderer CSU-Politiker in den Bundestag nach. Dies erklärte am Dienstag ein Parteisprecher in München auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Damit stellt die CSU bis zum Ende der Legislaturperiode nur noch 44 Abgeordnete.

Hintergrund ist das geltende Wahlrecht, das im Falle der CSU aktuell kein Nachrückverfahren vorsieht. Die Partei hatte bei der Bundestagswahl 2021 45 Direktmandate in Bayern gewonnen und stellt damit im Bundestag mehr Abgeordnete, als ihr prozentual zustünden. Um das Stimmverhältnis dennoch korrekt abzubilden, erhielten in der Folge andere Parteien Überhangmandate.

Am Ostermontag hatte Scheuer mitgeteilt, sein Bundestagsmandat nach dem 1. April 2024 und somit schon vor dem Ende der Wahlperiode niederlegen und somit aus dem Parlament ausscheiden zu wollen. Der Bundestag bestätigte den Schritt, den zunächst viele als Aprilscherz interpretiert hatten. Zu seinen Zukunftsplänen äußerte sich Scheuer zunächst nicht.

Der 49-Jährige hatte bereits im Januar angekündigt, bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr antreten zu wollen. Aus der CSU hieß es damals, er habe sich den Schritt nicht leicht gemacht. Davor hatte es im CSU-Bezirksverband Niederbayern nach dpa-Informationen aber wiederholt skeptische Stimmen mit Blick auf eine mögliche erneute Kandidatur Scheuers gegeben.

Scheuer war seit 2002 Mitglied des Bundestages und vertrat dort den Stimmkreis Passau. Von 2009 bis 2013 war er Staatssekretär im Verkehrsministerium, von Dezember 2013 bis 2018 übernahm er an der Seite des damaligen Parteichefs Horst Seehofer den Posten des CSU-Generalsekretärs. Nach der Bundestagswahl 2018 wurde er im vierten Kabinett von Angela Merkel (CDU) Bundesverkehrsminister.

Als Minister geriet Scheuer wegen der gescheiterten Pkw-Maut massiv in die Kritik - auch innerhalb der CSU wurde er in der Folge von vielen als Belastung gesehen.

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