Die Grünen-Politikerin Ekin Deligöz tritt 2025 nach dann 27 Jahren Parlamentszugehörigkeit nicht mehr bei der Bundestagswahl an. Ihr Bundestagsbüro bestätigte auf dpa-Anfrage am Abend, dass die 53-Jährige den Entschluss in einem Brief an ihre Partei mitgeteilt habe. Die «Südwest Presse» hatte über den Brief berichtet, in der «Augsburger Allgemeinen» erläuterte sie ihre Entscheidung.
«Meine Beweggründe sind rein persönlicher Art», sagte sie der Zeitung. Eine vor einigen Monaten bei ihr diagnostizierte seltene Autoimmunerkrankung sei nicht der entscheidende Grund, erklärte die Neu-Ulmer Bundesabgeordnete. Sie habe als diplomierte Verwaltungswissenschaftlerin «einfach Lust, wieder in dem Beruf zu arbeiten, den ich einmal erlernt habe: Verwaltungsmodernisierung, Management, Bürokratieabbau». Mit weiteren vier Jahren Bundestag wäre der Zug vermutlich abgefahren. «Ich bin gespannt, was noch an Neuem entstehen kann. Dazu aber muss man auch loslassen können», sagte Deligöz.
Deligöz wurde im türkischen Tokat geboren. 1979 wanderte ihre alleinerziehende Mutter mit dem Kind nach Schwaben südlich von Ulm aus. Sie selbst heiratete nach ihrem Studium in Konstanz und Wien einen Schwaben und wurde 1997 Deutsche. In den Bundestag wurde sie 1998 gewählt. Sie saß für die Grünen unter anderem im Familien- und im Haushaltsausschuss. Seit Dezember 2021 ist sie auch Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium.
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