CSU-Chef Markus Söder hat den Freien Wählern nach deren Niederlage bei der Bundestagswahl zu mehr Bodenständigkeit geraten. Die Freien Wähler müssten jetzt wieder seriöse Arbeit machen und kleinere Brötchen backen statt «große Weltsprüche zu machen», sagte Söder nach einer CSU-Vorstandssitzung in München an die Adresse des Koalitionspartners.
Die Partei um Parteichef Hubert Aiwanger habe ein «absolutes Desaster erlebt», mit einem Einbruch um drei Prozentpunkte in Bayern seien sie auf die «Ebene einer Splittergruppe» abgerutscht, so Söder. Die CSU regiert in Bayern mit den Freien Wählern, Aiwanger ist seit 2018 stellvertretender Ministerpräsident.
Im Freistaat holten die Freien Wähler am Sonntag 4,3 Prozent, bundesweit nur 1,5 Prozent. Auch die Strategie, über den Gewinn dreier Direktmandate in den Bundestag zu kommen, scheiterte, ohne dass sie auch nur einen Wahlkreis für sich entscheiden konnten. Selbst Spitzenkandidat Aiwanger schaffte es in seinem Wahlkreis Rottal-Inn lediglich auf den dritten Platz nach CSU und AfD.
Söder forderte die Freien Wähler nun auf, sich wieder mehr auf Bayern zu konzentrieren. «Wir werden streng darauf achten. Wir wollen eine gute Zusammenarbeit in der Koalition», sagte er. «Jetzt ist das Thema mal erledigt und wir sagen, der Einsatz muss jetzt zu 100 Prozent und zu 120 Prozent für Bayern gelten und nicht irgendwo und irgendwann unterwegs.»
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