Die noch im Haupterwerb tätigen bayerischen Bauern haben im Wirtschaftsjahr 2023/24 erheblich weniger verdient. Der Gewinn der Betriebe sank im Schnitt um rund 19 Prozent auf 66.668 Euro. Bundesweit waren es 77.489 Euro, im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 29 Prozent. Die Hochrechnungen basieren auf den Ergebnissen von bundesweit 6.800 Betrieben. Das vorangegangene Jahr hatte den Bauern im Bundesschnitt Rekordergebnisse beschert, insofern war der Rückgang erwartet worden.
Kleinere Betriebe und kleinerer Gewinnrückgang in Bayern
Die Diskrepanz im Gewinn erklärt sich im Wesentlichen daraus, dass die bayerischen Betriebe im Schnitt kleiner sind als im übrigen Deutschland. Kleiner als in den meisten anderen Bundesländern fiel in Bayern aber auch der Gewinnrückgang aus. Die Haupterwerbsbetriebe in Schleswig-Holstein etwa erlitten im Schnitt Gewinneinbrüche von über drei Viertel, wie der neuen Ausgabe des jährlichen Situationsberichts der Landwirtschaft zu entnehmen war. Zumindest im bundesweiten Schnitt aber stieg das Eigenkapital der Landwirte trotz des Gewinnrückgangs um ein Prozent, die Verschuldung nahm ganz leicht ab.
Pessimistische Erwartungen
Für das aktuelle Wirtschaftsjahr stehen die Vorzeichen dem Bayerischen Bauernverband zufolge schlecht: Generalsekretär Carl von Butler verwies auf «schwierige Ernteverhältnisse», hohe Kosten und zum Teil sinkende Erzeugerpreise.
Mit «Haupterwerbsbetriebe» ist die Minderheit der Bauern gemeint, die überwiegend von der Landwirtschaft leben. In Bayern war das nach Zahlen der Landesanstalt für Landwirtschaft im Jahr 2021 noch ein Drittel der Betriebe.
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