Trotz der großen Ablehnung vor Ort setzt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder weiterhin fest auf den Bau des geplanten Riesen-Windparks in Altötting. «Ob er jetzt mit 41 oder 39 Windrädern kommt, darüber kann man diskutieren, aber er muss kommen», sagte der CSU-Chef am Montag nach einer Sitzung des Parteivorstands in München.
Mit Blick auf die laufenden Gespräche von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) betonte Söder, er wolle nicht vorab eingreifen. «Es ist nur wichtig, dass am Ende der Windpark kommt und er muss die substanzielle Entwicklung haben.»
Alle beteiligten Institutionen im Freistaat, einschließlich der Bayerischen Staatsforsten, seien nun gefordert, die Umsetzung geländegängig zu machen und keine zusätzlichen Hürden durch Beschlüsse aufzubauen, die gefährlich sind, so Söder. Generell sei er aber weiterhin sehr optimistisch, auch wenn klar sei, dass die Umsetzung «ein bisschen Zeit brauchen» werde. «Aber der Wirtschaftsminister ist da jetzt unterwegs, endlich, und kümmert sich darum.» Er gehe davon aus, dass am Ende ein gutes Ergebnis geliefert werde.
Den Plänen zufolge sollte rund um Altötting ein Windpark mit 40 Anlagen entstehen. Die Windräder sollten so viel Strom erzeugen, dass rechnerisch 150.000 Haushalte versorgt werden können. Die Windräder sollen aber vor allem dazu beitragen, den Strombedarf der in der Gegend ansässigen Chemieindustrie zu decken. Den Plänen zufolge hätte der Windpark das Potenzial, rund zehn Prozent des Bedarfs abzudecken. Bei einer Bürgerbefragung im oberbayerischen Mehring (Landkreis Altötting) hatte sich jedoch die Mehrheit der Bürger gegen den Windpark - zumindest auf ihrem Gebiet - ausgesprochen. Die Initiative «Gegenwind Altötting», die das Mehringer Bürgerbegehren initiiert hatte, plant in Nachbarorten weitere Bürgerbegehren.
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